das Mäh Gedicht war bei den Schafen
schon immer äußerst populär
der gute Ton, den alle trafen
im Staat, im Nah- und Fernverkehr
wie ein Satyr, halb Mensch halb Ziege
aus nimmersatter Lust besteht
beschwört das Mäh die fromme Lüge
mit der die Welt vor Glück vergeht
in der die bösen alten Männer
das Nymphchen unschuldig begehrt
so findet sich der kleinste Nenner
für den das Schaf sich nicht beschwert
das schönste Herz, der liebste Schäfer
der auch das letztes Stündlein schlägt
und in den Tod den treuen Schläfer
zur ewig frommen Ruhe trägt
das Mäh muss man nur richtig dreschen
weil dann die Früchtchen, die man braucht
von ganz allein nach vorne preschen
bis auch ihr kleiner Schornstein raucht
mit Mäh vergeben wir die Worte
und heilig sprechen wir die Schuld
dem Teufelkerl vor unserer Pforte
dem Engel unserer Ungeduld
solange wir Erfolg verbuchen
sind alle unsre Mittel recht
mit denen wir es auch versuchen
und unser Mäh bleibt selbstgerecht
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